Neuanfänge,
denen ein Zauber inne wohnt
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Dieser eine Moment, der uns unser Hier und Jetzt hinterfragen lässt, in welchem die Sehnsucht in den Vordergrund rückt und uns unseren Träumen näher bringt. Diesem kurzen Augenblick möchte ich mich widmen und ihm die Bedeutung zuteilen, die ihm gebührt. Denn aus ebendiesen Momenten entstehen neue Chancen, die uns das Leben schenkt. Ganz gleich, ob du dich an ferne Orte träumst, in Gedanken ein eigenes Café eröffnest oder Pläne schmiedest, wie du eine – möglicherweise toxische – Beziehung beenden kannst. All diese flüchtigen, intuitiven Eingebungen sind ungemein wichtig, um wieder mehr auf sich selbst zu achten; um sich selbst wieder mehr Bedeutung zu schenken.
Immer wenn ich vergangene Situationen betrachte, in welchen ich keinen Ausweg sah, mich ratlos fühlte oder überfordert, erkenne ich auch, wie wenig ich auf meine Bedürfnisse und auch auf meine Werte Acht gab. Wir alle sehnen uns immer wieder einmal aus Lebenssituationen, die uns nicht zufriedenstellen, auszubrechen. Doch nicht immer gelingt es uns, den Mut aufzubringen, um einen Neuanfang zu wagen. Oftmals sind es unsere eigenen Blockaden und Glaubenssätze, die uns hindern. Aber auch die Gesellschaft, in welcher wir leben, trägt eine Teil zu unserer Unsicherheit bei. Viel zu gerne verweilt man in der gewohnten Komfortzone, schreibt unerfüllte Wünsche auf eine trostspendende Bucket-List und verzichtet somit auch auf eine unglaublich große Fülle an Möglichkeiten und Chancen – um zu lernen, zu wachsen und zu lieben.
Über Träume und Sternschnuppen
Alles, was uns ausmacht – Beziehungen und Freundschaften, Kinder und Tiere, Job und Hobbys, das Wissen in uns oder der Ort, den wir Zuhause nennen – hat seinen Ursprung darin, dass wir irgendwann einmal eine Entscheidung getroffen haben. Nicht immer mag uns diese leicht gefallen sein, vielleicht auch verbunden mit Schmerz, Trauer oder dem Ende eines Kapitels unseres Lebens. Womöglich hat sie unglaubliches Herzklopfen verursacht, Mut gekostet, dich zum Lächeln gebracht. Wie auch immer die Entscheidung dich beeinflusste, sie hat dich heute an diesen Ort gebracht; dich zu dem gemacht, wer du bist. Entscheidungen beinhalten oftmals ein Ende, aber auch einen Neuanfang – und den Zauber, der in ihm wohnt. Und eines kann ich mittlerweile versprechen: An Tagen, an denen wir tief in uns wahre Dankbarkeit verspüren, fühlen sich sogar die schwersten Entscheidungen ein Stück leichter an.
Neuanfänge werden immer von Mut und Eigeninitiative begleitet. Sei es die Wahl des Sitznachbarn am allerersten Schultag, das erste, sehr zaghafte »Hallo« zu dem Mitschüler, den man attraktiv fand oder das Vorstellungsgespräch, bei welchem man unbedingt überzeugen wollte. Es sind diese kleinen Momente, in denen man sich in unbekannte Gewässer stürzt, die uns ein Leben lang begleiten. Sie helfen uns, aus negativen Situationen sowie altbewährten Mustern auszubrechen und bieten uns die Möglichkeit, unseren Kompass neu auszurichten, um wieder mehr im Einklang mit unseren Werten leben zu können.
Weshalb uns Neuanfänge so schwer fallen
Neuanfänge bedeuten vor allem eines: Loslassen. Ganz gleich, ob es die Sicherheit ist, die neben Kontrolle und Stabilität zu unseren psychischen Grundbedürfnissen zählt, oder Routinen, die uns Vertrauen und Geborgenheit schenken: Jeder Neuanfang ist eine Entscheidung, eine Veränderung willkommen zu heißen. Neben dem Verlassen der Komfortzone kommt auch die Angst des Scheiterns hinzu. Und ebendiese überwiegt in der Regel die Sehnsucht nach den eigenen Träumen. Ist man der Veränderung gewachsen? Verbessert sich dadurch das Lebensgefühl? Welche Risiken sind damit verbunden? Und wie wird es weitergehen, wenn es einem missglückt?
Nicht selten kommt es vor, dass die Angst vor dem Scheitern das Streben nach Glück unterbindet. Doch es sind jene Gefühle, die es braucht, um sich tiefere Gedanken über das eigene Leben zu machen. Neuanfänge dürfen Emotionen – wie Angst oder Unsicherheit – auslösen. Dadurch erkennt man sein wahres Sein und erhält die Möglichkeit, ein glückliches Selbstbild zu kreieren.
Auch ein geringer Selbstwert und mangelndes Selbstvertrauen stellen ein Hindernis in dem Pfad der Neuanfänge dar. Wie sehr vertrauen wir in unsere Fähigkeiten, in unsere Stärken, aber auch in unsere Schwächen? Erlaubt man sich, Fehler zu machen? Wo sind die eigenen persönlichen Grenzen? Welche Werte vertritt man (wirklich)? Und wie geht man mit Kritik von Mitmenschen um? All dies sind Faktoren, die uns an der Umsetzung unserer Träume blockieren können.
Vor allem aber erschließt sich aus diesen Fragen, dass ein Neuanfang immer mit dem Glauben an sich selbst beginnt. Nur wer den ersten Schritt setzt, kann seinem Glück näher kommen.
Wie können uns Neuanfänge gelingen?
Es sind vor allem all die Neuanfänge, die wir selbstbestimmt in unser Leben holen, und nicht jene, die wir von Umständen und Menschen aus unserem Leben auferlegt bekommen, die uns ängstigen. Einen Neuanfang zu wagen, bedeutet also aktiv eine Entscheidung zu treffen – und diese auch zu vertreten. Es ist die Leidenschaft, sozusagen ein tiefer, ehrlicher und inniger Wunsch, den wir uns erfüllen möchten und für den wir bereit sind, Altbewährtes loszulassen. Doch wie gelingt es uns, dass Neuanfänge mit möglichst wenig Angst einhergehen?
- Woher stammt deine Unzufriedenheit? Analysiere, weshalb du dich in deiner aktuellen Situation nicht wohlfühlst. Woran liegt es? Reflektiere deinen Ist-Zustand und nimm dir bewusst Zeit, um hinzuschauen.
- Schließe mit Altem ab! Um einen Neuanfang in dein Leben zu lassen, solltest du vorher mit altbewährten Mustern und negativen Gedanken abschließen. Gib deinen Gefühlen Raum, finde den Ursprung deiner inneren Überzeugung zum Scheitern und versuche, jedem Neuanfang eine Chance zu geben.
- Welche Werte vertrittst du? Sobald man sich über seine persönlichen Werte im Klaren ist, fällt es einem leichter, den Wunsch nach Veränderung zu verstehen. Nach welchen Werten möchtest du leben? Beispiele: Ehrlichkeit, Vertrauen, Mitgefühl, Optimismus, …
- Manifestiere dir deine Ziele! Wie stellst du dir dein zukünftiges Leben vor? Wo möchtest du arbeiten, wie sieht dein Zuhause aus und wie fühlen sich deine Beziehungen an? Um deinen Träumen näher zu kommen, kann ich dir nur empfehlen, dir dein Ziel zu visualisieren. So oft wie möglich. Dabei solltest du dir nicht nur vorstellen, wie – beispielsweise – dein neues Zuhause aussehen soll, sondern auch, wie es sich anfühlt, wenn du durch die Küche läufst. Was siehst du, wenn du aus dem Fenster blickst? Und was nimmst du wahr?
- Bleib stets optimistisch! Ein positives Mindset unterstützt dich, deine negativen Glaubenssätze Stück für Stück zu vergessen. Versuche für dich passende Affirmationen zu finden, die dir mehr Vertrauen und Sicherheit spenden. Beispiel: „Ich schaffe alles, was ich mir vornehme.“, “Ich bin es wert, geliebt und respektvoll behandelt zu werden.” oder “Ich bin offen für einen Neubeginn.”.
- Glaub an deinen Neuanfang! Das um und auf deiner Träume ist das Vertrauen, dass du sie erreichst. Auch wenn Zweifel sich zeigen, bedeutet es nicht, deine Wünsche aufzugeben. Versuche, deine Entscheidungen nicht zu hinterfragen!
- Bleib dir treu! Es ist immer gut, Freunden und Familienmitgliedern von deinen Plänen zu erzählen, dadurch werden sie (auch für dich) real. Doch erkenne auch, wenn andere Meinungen und möglicherweise auch Bedenken dich von deinem Vorhaben abhalten. Werde dir immer bewusst: Nur weil andere es für unrealistisch einstufen, bedeutet es nicht, dass es auch für dich unmöglich ist. Die Grenzen deiner Mitmenschen sind nicht deine! Fokussiere dich auf deine Ziele und bleib dir auch weiterhin treu!
Fazit: Vertraue in Neuanfänge
Auch wenn Neuanfänge mit Ungewissheit und Unsicherheit verbunden sind, so bedeuten sie auch, für die eigenen Werte einzustehen, zu wachsen und ein glückliches Leben zu führen. Daher ist es immer gut, Neuanfanfängen eine Chance zu geben – mit all ihren Facetten!